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Neu- und Umbauarbeiten in Hilter a.T.W. erfolgreich abgeschlossen

Höcker Polytechnik 4.0 oder: Masterplan erfolgreich und konsequent umgesetzt

Im Jahr 2007 stand Höcker Polytechnik vor der Entscheidung, ob man das geplante weitere Wachstum noch am Standort Hilter realisieren kann, ob man „gesundschrumpfen“ sollte oder ob man auf der berühmten grünen Wiese neu bauen sollte. Alles hatte seinen Charme, aber alles hatte auch eine Dimension, die für Höcker Polytechnik bis dato totales Neuland darstellen sollte. Und eins war von Anfang an klar: Es wird nicht mal ansatzweise ein existenzielles Risiko eingegangen! Das hätte nicht unserer Auffassung von Verantwortung entsprochen.

Das Thema „gesundschrumpfen“ und „Rosinen picken“ war schnell vom Tisch. Das Risiko, mit dieser Strategie schon kurzfristig Schiffbruch zu erleiden war unüberschaubar. Und da Höcker Polytechnik grundsätzlich verhalten optimistisch und konservativ ist, verbot sich so eine Lösung.

Bei den beiden anderen Strategien schlugen zwei Herzen in der Brust. Zum einen auf der grünen Wiese komplett neu durchzustarten, unter modernsten Bedingungen alles umsetzen, was wir heute von einem Top-Anlagenbauer erwarten. Das Risiko war allerdings, dass man sich für Sekt oder Selters entscheiden muss. Wenn der Vertrag für so einen gewaltigen Neubau unterschrieben ist, dann kann das nicht mehr gestoppt werden. Und wenn der Umzug ansteht, dann würde der Betrieb längere Zeit stillstehen, bis alle Vorrichtungen und Maschinen umgezogen und wieder eingefahren wären.

So fiel dann schnell die Entscheidung für den Teilabriss, den Neuaufbau, die Sanierung und die energetische Ertüchtigung des alten Gesamtgebäudebestands. Die Vorteile lagen auf der Hand:

  1. Wir haben jederzeit das Ruder in der Hand, wenn die Konjunktur mal rückläufig ist. Dann hätten die Maßnahmen halt geruht
  2. Es steht nie ein Totalausfall des Fertigungsbetriebes zu befürchten. Alles kann Schritt für Schritt erfolgen
  3. Keiner unserer erfahrenen Mitarbeiter hätte eine weitere Anreise zur Arbeitsstelle oder gar einen Umzug in Kauf nehmen müssen. Alle Mitarbeiter blieben uns erhalten
  4. Da Grund und Boden und Infrastruktur bereits vorhanden waren, blieben uns diese erheblichen Investitionen erspart

Es war auch schnell klar, dass als erstes die Büros aus den alten Hallen heraus mussten, wenn man daran Hand anlegen wollte. Hier hatte sich mit dem Wachstum der letzten 50 Jahre doch ein nach und nach gewachsenes Konstrukt an Einbauten, Anbauten und Provisorien ergeben, die dem Materialfluss in Produktion und Logistik doch arg zu schaffen machten.

Aus dieser Situation haben wir die Idee entwickelt, auf dem früheren Parkplatz der ehemaligen B68, der nordwestlich an unser Grundstück grenzt, ein Bürogebäude zu bauen. Und so ging es dann los, ohne den betrieblichen Ablauf zu stören.

Im Jahr 2008 haben wir uns nach einem kleinen Wettbewerb unter 5 Architektenentwürfen für den Vorschlag von pbr aus Osnabrück entschieden. Ausschlaggebend waren die hohe Funktionalität für die täglichen Prozesse in einem Bürogebäude eines Anlagenbauers, die hohe IT-Durchdringung, die hohe Energieeffizienz, die schnörkellose Konstruktion, das gute Preis- Leistungsverhältnis und das unprätentiöse Gesamt-Erscheinungsbild. Es war uns wichtig, auf keinen Fall einen „Protzbau“ zu erstellen.

Nachdem wir Ende 2008 dann noch mal, aufgrund der aufkommenden Weltwirtschaftskrise auf die Bremse getreten hatten, kurz bevor es losgehen sollte, konnten im Herbst 2009 die Ampeln auf Grün geschaltet werden.

Und am 30.09.2010 fand dann der Umzug in das sehr schön gelungene, neue Bürogebäude statt.

Direkt danach ging es schon los mit der Entfernung alter Einbauten, alter Büros, alter Kabel- und Leitungswege und der Vorbereitung auf den Abriss des quasi halben Produktionsgebäudes.

Und im Frühjahr 2012 rollten dann auch die Riesenbagger in großer Zahl. Und unsere alte Dame Polytechnik hatte noch einige Überraschungen in ihren alten Fundamenten parat.

Zusammen mit unserem Architekten Josef Ossege haben wir die wohl einschneidenste Maßnahme in unsere Produktionsprozesse gemacht, die es je in 50 Jahren Höcker Polytechnik gegeben. Nur dem hohen Einsatz unserer Mitarbeiter in Versand, Fertigung und Warenannahme und der hohen Disziplin, unter beengtesten Bedingungen zu arbeiten, ist die dann folgende Erfolgsstory zu verdanken.

Aber auch unsere Schwesterfirmen Höco in Bad Laer und DPU in Polen haben einen großen Anteil daran, dass wir diesen massiven Abriss der alten Gebäude so verkraftet haben, ohne auch nur einen Kunden später oder schlechter zu bedienen. Darauf sind wir heute noch stolz.

Direkt nach dem Abriss begann der Aufbau des neuen Logistikgebäudes und passend zum 50. Geburtstag unserer Firma, konnten wir es, im Rahmen einer Feierstunde im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten, einer breiten Öffentlichkeit vorstellen. Dass danach eine der größten Höcker Polytechnik Partys in der Kunsthalle Osnabrück über die Bühne ging, haben noch viele Polytechniker in bester Erinnerung.

Bereits im folgenden Winter ging es weiter mit der Sanierung der alten Vormontagehalle. Ein Teil der Fundamente musste erneuert werden, genau wie die Betonplatte, die aus dem Höhenniveau der anderen Hallen ein wenig heraussprang. Heute ist die Halle ein Dreh- und Angelpunkt, in dem unser Filterbau eine angenehm produktive Arbeitsatmosphäre und großzügige Platzbedingungen hat.

Ferner wurde in 2013 die frühere Halle mit dem internen Namen „Lager Eppendorf“ komplett abgerissen. Hier konnte im vergangenen Jahr eine optimale Halle für die Bereiche Vormontage, Rohrfertigung, Profileisenzuschnitt, Kanalfertigung und zuletzt jetzt die Vacumobilfertigung ein neues zuhause finden, welche von allen Mitarbeitern sehr positiv angenommen wurde. Dabei leisten 2 große, moderne Hallenkrane beste Unterstützung.

Ebenso in 2014 räumte die Elektrotechnik ihre frühere Werkstatt und Büro im Obergeschoss. Das neue Büro und auch die neue Werkstatt ließen die alten Bedingungen schnell vergessen machen und mittlerweile ist hier eine angenehme, hoch konzentrierte und professionelle Arbeitsumgebung für alle Beteiligten entstanden.

Und am Platz des früheren Elektrolagers und Elektrobüros steht heute die Pressenfertigung und in der früheren Elektrowerkstatt ist heute die Ausbildungswerkstatt unserer Azubis im Beruf Konstruktionsmechaniker

Parallel begannen die großflächigen Sanierungsarbeiten an den restlichen Bestandshallen. Nach und nach wurden sämtliche Dächer erneuert und mit großzügigen Lichtkuppeln ausgestattet. Die Fassaden wurden komplett erneuert und mit modernen, gut isolierten Fenstern und Türen versehen. Auch die Beleuchtung wurde erneuert, die Heizung weiter optimiert und durch eine neue Farbgebung in den Hallen, verbunden mit herzhaftem Aufräumen wurden unsere alten Hallen zu hochmodernen neuen Produktionshallen. Das Ganze in Vorbereitung, zur Einführung eines Energiemanagementsystem nach DIN ISO 50001

Die heißeste Phase hier war der Sommer 2015, als nach und nach all unsere CNC Maschinen einige Wochen unter freiem Himmel verbracht haben. Aber der Wettergott war uns weitestgehend hold und die Handwerker haben einfach erstklassig mitgezogen.

Jetzt sind wir noch damit beschäftigt, überall die Restarbeiten zu erledigen, Leitplanken aufzustellen, Brand- und Einbruchmeldesysteme anzupassen und zu optimieren, neue Werbelogos anzubringen, einen akkuraten Containerstellplatz mit Stromversorgung zu erstellen und überall astrein aufzuräumen.

Dann haben wir wirklich eine wunderschöne Firma, wo jetzt auch die Außenhülle zu der hohen Qualität passt, die innen schon seit fast 55 Jahren erzeugt wird.

 

Wir sind gut vorbereitet auf die Zukunft und freuen uns darauf

 

Hilter, 31.08.2015

 

Christian Vennemann

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