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Druckerei senkt Energiekosten um mehr als 30%

Die Westend Druckereibetriebe realisieren mit Höcker Polytechnik Modernisierungskonzept

Moderne Druckereibetriebe senken Kosten dort, wo es möglich ist, und sind technologisch möglichst auf Stand. Der Automatisierungsgrad und die Durchsatzleistung in der Produktion steigen so von Jahr zu Jahr. Eine oft vernachlässigte Möglichkeit der Kostenreduzierung ist jedoch die Maschinenabsaugung mit dem gesamten Entsorgungssystem.

Wird die Produktion modernisiert, arbeitet die gute, alte Entsorgungsanlage oftmals weiter im Hintergrund. Der Hebel für Kosteneinsparungen ist bei modernisierten Absauganlagen jedoch meist weitaus größer als im Druck- und Konfektionsbereich, da die Investitionssummen meist niedriger sind und reduzierte Energiekosten sich von der ersten Betriebsstunde an rentieren.

Filteranlage MultiStar SL 10/5-309/34517A mit Materialabscheider PMA-U 160/19-3,0 V und stationärer Presse SHD2200

Absaugung mit Überdruck als Energiefresser

Wie man eine Absauganlage in einer Druckerei modernisiert und ganz nebenbei die Energiekosten erheblich reduziert, zeigen die Westend Druckereibetriebe GmbH aus Essen. 125 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in Druck und Konfektion mit modernen Rotationsdruckmaschinen, Rotaschneidern und Schneidtrommeln. Stäube und Beschnitt wurden bisher von einem 40 Jahre alten Überdrucksystem mit hohem Energiebedarf abgesaugt. Eine Modernisierung war daher schon länger geplant; die Umsetzung sollte den Energieeinsatz für die Prozessabfallentsorgung reduzieren.

Die Höcker Polytechnik GmbH aus dem niedersächsischen Hilter a.T.W. ist seit vielen Jahren Partner von Westend für sämtliche Absaugfragen und begleitete auch dieses Projekt.

Doppelstrom-Schneidelinie

Gebrauchte Absauganlage reduziert Investitionskosten

Das Westend Team um Betriebsleiter Frank Döding entwickelte zusammen mit Fred Schulz, Projektleiter von Höcker Polytechnik, eine effiziente Lösung zur Modernisierung des gesamten Absaugsystems. Eine neun Jahre junge Gebrauchtanlage wurde aus der Insolvenzmasse einer Druckerei übernommen und das gesparte Geld in eine Optimierung der Gesamtanlage investiert.

Bei Westend ist jetzt eine MultiStar Spülluftfilteranlage mit drei frequenzgeregelten 37 kW Ventilatoren und 309 m2 Filterfläche im Einsatz. Über SPS gekoppelte Schieber wird die Absaugleistung mit Einschalten der Maschine stufenlos angepasst, so dass das System immer energieeffizient im optimalen Betriebspunkt betrieben wird. Die Rückführung der gefilterten Luft in die Versandhalle verbessert zusätzlich noch den energieeffizienten Betrieb der Entsorgungsanlage erheblich.

Ganz nebenbei wurde mit dem neu geschaffenem Entsorgungszentrum das Recycling automatisiert. Sämtliche Absauglinien führen jetzt zu zwei Materialabscheidern, die den Randbeschnitt direkt in Container leiten. Eine BrikStar Brikettierpresse verarbeitet die Papierstäube zu lagerfähigen und problemlos zu entsorgenden Briketts.

Niedrigere Energiekosten sorgen für kurze Amortisationszeit

Frank Döding von der Westend Druckerei blickt gerne auf das Projekt zurück: „Für uns war das Angebot der gebrauchten Höcker Absauganlage ein Glücksfall, da die Leistungsdaten des Filters und Komponenten wie Stützventilatoren und Brikettierpresse genau dem entsprachen, was wir eh in Planung hatten. Zusammen mit Fred Schulz von Höcker entwarfen wir eine Strategie, um die fast neue Absauganlage bei uns ohne Produktionsausfall zu installieren. Da nicht nur die beiden Filteranlagen durch eine Filteranlage ersetzt wurden, sondern auch von einem Überdrucksystem auf Unterdruck umgestellt wurde und eine Zentralentsorgung über Materialabscheider in Container integriert wurde, konnten wir die Maschinenanschlüsse und die Verrohrung zu den drei Doppelstrom-Rotaschneidern überwiegend beibehalten. Im Oktober 2020 konnten wir dann den Startschuss geben, um die neue Anlage zu realisieren. Die Umstellung wird sich für uns lohnen. Obwohl unsere zentrale Absaugung um eine Absauglinie (zwei Schneidtrommeln SNT) erweitert wurde, können wir unsere Stromkosten um über 30% oder 350.000 kWh pro Jahr senken. Und auch die Wärmerückführung sorgt für zusätzliches Einsparpotential. Wir sind uns sicher, dass sich diese Investition sehr schnell amortisieren wird. Ach ja, wesentlich ruhiger arbeitet das jetzige System auch.“

Fred Schulz, Projektleiter der Höcker Polytechnik GmbH (l.), und Frank Döding, Betriebsleiter der Westend Druckereibetriebe GmbH (r.)

Kontakt:

Höcker Polytechnik GmbH
Lufttechnische Anlagen
Borgloher Straße 1
D-49176 Hilter a.T.W.
Germany

Fon: +49 (0) 5409 / 405–0
Fax: +49 (0) 5409 / 405 - 555
E-Mail: info@hpt.net
www.hoecker-polytechnik.de

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